Das große Potenzial der Additiven Fertigung wird kaum genutzt | ZmartNews
Entgegen der weitläufigen Meinung ist die Additive Fertigung, ugs. 3D-Druck, keine wirklich neue Technologie. Obwohl solche Fertigungssysteme seit über 20 Jahren entwickelt und gebaut werden, rückt dieses Thema seit kurzer Zeit immer weiter in den Fokus des allgemeinen Interesses. Dies liegt nicht nur an einem jungen US-Amerikaner, der eine Schusswaffe zum Download anbietet und der Öffentlichkeit somit deren Herstellung mit Zuhilfenahme eines 3D-Druckers ermöglicht. Auch die hartnäckigen Gerüchte in naher Zukunft bereits einpflanzbare Organe, essbare Fertiggerichte oder funktionsfähige Elektrogeräte aus einem Drucker zu fertigen, tragen deutlich am steigenden öffentlichen Interesse bei. Wissenschaftlern der Cornell University, USA, ist es zwar gelungen einen tatsächlich funktionsfähigen Lautsprecher in mehreren Teilen mit einem FDM 3D-Drucker erfolgreich herzustellen, jedoch mit recht primitiver Technologie fernab von bereits erwähnten Zukunftsvisionen.
Das bedeutendste Potenzial für die deutsche Industrie und Wirtschaft bleibt jedoch im Verborgenen. Es ist die Additive Fertigung in Verbindung mit der damit verbundenen Revolution in der Produktenwicklung, denn die bedeutenden Möglichkeiten stecken in der entstehenden Konstruktionsfreiheit.
Durch den stetigen technologischen Fortschritt im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Additive Fertigung klammheimlich zu einer wahrhaften Fertigungsalternative für viele Anwendungsbereiche, wie die Herstellung von Kleinserienteilen, entwickelt. Die Umsetzung dieses immensen Fortschrittspotenzials in tatsächliche Konkurrenzvorteile und innovative Produktkonzepte bleibt bislang vorrangig mächtigen Industrieunternehmen aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie vorbehalten.
Auch eine wachsende Zahl an großen Dienstleisterbetrieben, wie z.B. kürzlich der weltgrößte Spritzgussbetrieb ARC Group Worldwide, entscheiden sich zunehmend die Möglichkeiten und Potenziale der Schichtbautechnologie zu nutzen und der Gefahr, den Fortschritt zu verpassen, dadurch entgehen zu können.
In weiten Teilen der deutschen und internationalen Industrielandschaft hat sich bisher lediglich der Prototypenbau mit dem 3D-Druckverfahren als reizvolle Alternative zum bisherigen Prototypen- und Modellbau wirklich durchgesetzt. Die entstehenden Wertschöpfungspotenziale in der Produktentwicklung bleiben den deutschen Mittelstandsbetrieben bislang mangels Sachverstand weitestgehend verborgen. Dies liegt nicht zuletzt auch […]